Schatten im Tunnel bekämpfen
Gefällt mir – das Bild mit dem Tunnel. Nun gut – man kann einwenden: eine Gestalt, die vor dem Licht am Ende des Tunnels steht, wirft natürlich einen Schatten – von ihr aus gesehen – vor sich oder hinter sich, je nachdem, ob sie mit dem Gesicht zum Licht oder andersherum steht. Und diesen Schatten kann bzw. könnte eine andere Gestalt, die sich weiter hinten im Tunnel befindet sehr wohl bekämpfen. Ohne Licht am Ende des Tunnels ist es allerdings düster – und Schatten – tja, die entstehen in Dunkelheit nicht. Auch der eigene nicht. Das ist von Vorteil für alles Dunkle.
Auf 24°30′ in den Fischen befindet sich (nach der MRL) ein Neptun-Uranus-GSP. Nicht genau, aber immerhin gradgenau zusammen erreichen Neptun und Venus die 24°04′ am 15.2.2023 um ca. 13:24 Uhr MEZ (Neptun wird den GSP am 28.2. erreichen, Venus ist dann aber schon im Widder). Da wird so ganz leicht ein fluffiges Kissen auf eine Erkenntnis gelegt, die unangenehm sein könnte – für die Subjektivismen. Eine „versunkene Wahrheit“ wird verklärt – die Tatsache, dass man handlungsunfähig ist, wird noch ummäntelt.
Die diesjährige Konjunktion führt eine vergleichsweise kurze jährliche Episode weiter, jedes Jahr (ca. 11-13 Monate dauert der Zyklus) treffen sich Venus und Neptun. Im April 2024 auf 28° Fische und Ende März 2025 auf 29°53′, d.h. Neptun-Venus in den Fischen begleitet uns noch zwei Jahre – insgesamt haben wir seit Februar 2013 jährlich die Konjunktion in den Fischen erlebt. 15 Jahre Neptun-Venus werden wir verabschieden dürfen: dann ist es vollbracht. Es endet eine Zeit, in der sich einiges bereits jetzt absehbar „aufgelöst“, sich die Wahrheit hinter der Fassade der sog. Sicherheit gezeigt hat. „Besitz“ geht im großen Mehr – nein: Meer auf. Die sozialen Systeme gehen unter, Formen werden vom Rand her aufgelöst, wie ein Stück Zucker in Wasser. Und auch mit unserer Gegenwart und dem, was wir an Wahrgenommen verstehen, „geschieht“ etwas – sie werden in der Vergangenheit versenkt. Es schwingt ein wenig „Titanic“ mit. Weltuntergangsstimmung und Illusion.
Es werden zur gleichen Zeit Sonne und Saturn auf einem Jupiter-Uranus-GSP verweilen. „Reiß dich am Riemen!“ heißt es da. Kein Sich-Gehen-Lassen, sondern dagegen steuern. Sicher wird ein Plan aus dem Ärmel gezaubert – so wie man es kennt. Er bringt vorübergehend Beruhigung. Es könnte auf Jupiter-Uranus ja doch noch irgendwas „gut“ gefügt sein. Und manchmal ist ja ein gezogener Nagel, der bis jetzt das Gebälk zusammengehalten hat, was tatsächlich Gutes. Und wenn er im Gebälk bleibt – dann wird er eben sehr angespannt sein müssen. Wie demütig sind Nägel?
Folgender Text aus: Astrologische Konstellationen…, S. 151-153
Venus-Neptun beschreibt sich als Revierunsicherheit bzw. die Auflösung der Reviere und ihrer Grenzen. Nehmen wir die Stier-Venus, dann sind auch Belange des Finanziellen betroffen, Neptun löst das Sichtbare, Materielle auf, entzieht den festen Bestand, „Geld fließt durch die Finger“ – oder es gibt eine Geldflut (Glücksspiel).
Im familiären Geschehen, also in Belangen des Verbandes, ergibt sich Rechtsunsicherheit (z.B. ungeklärte Lage bei vorehelicher Geburt). Venus-Neptun zum Zeitpunkt der Geburt bedeutet: die Gemeinschaft löst sich auf, oder die Familie hat kein Revier, keinen festen Wohnsitz mehr (Naturkatastrophen durch Wasser, Flucht). Die Selbstdurchsetzung ist unmöglich, es besteht eine Revierlähme, deshalb „darf“ man weder Zähne noch Fingernägel haben.
Körperliches Geschehen: Wenn die Grenzen offen sind, ist die Abwehr geschwächt, auch die körperliche (Stier) Immunabwehr, es kann so zu Infekten oder Allergien kommen, die eine Art „Revierübergriff“ darstellen. Da bei dieser Konstellation die zum Aufbau des Körperlichen nötige fließende Energie (im Mars) nicht zur Verfügung steht, ist die Bildung einer neuen Form nicht möglich. Gleichzeitig staut sich der nicht gewordene Uranus in der Form. Das ergibt Wasseransammlungen und Ödeme im Unterhautgewebe, gleichzeitig kommt es zu Gewebsauflösungen in Form von Gangrän oder Frostbeulen.
Die Waage-Venus ist die Bewusstseinszentrale, mit Neptun wird diese Befehlszentrale für seelische Reaktionen entmachtet und außer Kraft gesetzt; es kommt zu Antriebs- und Handlungsschwäche. Während die Begegnungsfähigkeit in Bezug auf reale Partner beeinträchtigt ist, der reale Partner möglicherweise weit weg ist, führt man eine Fernbeziehung oder macht sich über die Mitmenschen Illusionen. In diesem „Verschwinden“ der Außenwelt entsteht andererseits die Fähigkeit zur Begegnung mit dem Wirklichen und Hintergründigen. Die „Liebe“ wird idealisiert (der Partner in seiner Abwesenheit ebenfalls), die reine Liebe findet man in der Mystik oder im Glauben an Gott.
Neptun-Venus spricht von der Suche nach Bewusstseinserweiterung, das ist in diesem Fall die Auflösung der Gegenwart als Flucht aus ihr. Zuviel Gegenwart wird wie zu intensive Nähe des Partners nicht ertragen.
Venus-Neptun ist eine Frage der Teilung bzw. der nicht vollzogenen Teilung. Fische zu Stier, dazu muss man sich den Wassermann denken. Die Teilung in ein Innen und ein Außen, ein Früher und ein Später vollzieht sich in der Phase vom Ungeteilten zum Sprung. Im Wassermann entsteht Polarität und die Zeitlichkeit der Gestalt, diese wird im 5. Haus in der Identität zum Geschehen der Gestalt. Im Phänomensrhythmus folgt dem Aufscheinen im Widder die Beständigkeit der Erscheinung im Stier, im Löwen sodann die Stetigkeit des Selben – die Identität des Erlebens als Individuum. Ist dieser Weg blockiert, kommt es zum gestaltlosen Wachstum ohne Zeit und Raum, ohne Innen und Außen, ohne Blüte keine Frucht. Es kommt zu Wucherung ohne ein Werden und Vergehen. Rhizome und Pilze fallen hierhinein – Venus-Neptun wird als Mycel Erscheinung und hebt die Individualität auf. Zusammengeschaut mit der Waage-Venus kommt es zu „Schwarmbewusstsein“, in dem alles unterschiedslos miteinander verbunden ist. Die Auflösung des Schutzes des Privaten ist die Folge – der II. Quadrant ist dem Einblick freigegeben und wird öffentlich. „Datenschutz“ gibt es nicht mehr. […]