Zum Film später… die Neuverfilmung des Buches von Erich Maria Remarque ist nämlich derzeit in aller Munde oder Augen. Zunächst eine längere Anekdote.
Im Jahr 2006 übernahm ich an einem Gymnasium in drei Klassen der Sekundarstufe I (Klasse 9 und 10) den Deutschunterricht. Ich stand mit leeren Händen da, da ich doch keine „ausreferendierte“ Lehrerin, sondern eine Notlösung (für die Schule) und ein Experiment und Traumabearbeitung (für mich) war. Ich konnte auf keinen Bestand an Unterrichtsmaterial zurückgreifen. Zwei 10. Klassen mit mehr oder weniger schulmüden, rebellierenden und sinnsuchenden Jugendlichen warteten scheinbar nur darauf, dass ich die ersten Fehler machte. Die ließen auch nicht lange auf sich warten. Nach der ersten Klassenarbeit, deren Aufgaben und Fragen wir in den Wochen vor den Herbstferien erarbeitet hatten, stand „Lektüre“ auf dem Lehrplan. Darin inbegriffen die Besprechung bzw. Interpretation dieser Lektüre entlang der Kennzeichnung der stilistischen bzw. literarischen Metaphern. Sportlich. Meine Schüler hatten sich inzwischen irgendwie damit angefreundet, dass es bei mir „anders“ lief. In der 10 E noch mal anders als in der 10 D. Und so war auch sonnenklar, dass sich die beiden Klassen NICHT für dieselbe Lektüre im Unterricht entscheiden würden. Warum auch sollte ich es so einfach haben? – Das hatte ich nun von meiner „Individualisiererei“! Die eine Klasse entschied sich für „Der Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt, die andere für „Im Westen nichts Neues“. Nachdem die Entscheidung gefallen war, setzte ich mich an die Arbeit und entwarf das Vorgehen. Buch im Unterricht lesen lassen? Vorlesen eventuell? Einige Schüler hatten sich das gewünscht – ich wollte dem wenigstens eine Chance geben. Also Probelauf, nachdem die aus dem Bibliothekskeller hervorgeholten Bücher zu „Im Westen nichts Neues“ jedem Schüler vorlagen. Kapitel 1.
Wir liegen neun Kilometer hinter der Front. Gestern wurden wir abgelöst; jetzt haben wir den Magen voll weißer Bohnen mit Rindfleisch und sind satt und zufrieden. Sogar für abends hat jeder noch ein Kochgeschirr voll fassen können; dazu gibt es außerdem doppelte Wurst- und Brotportionen – das schafft. So ein Fall ist schon lange nicht mehr dagewesen: der Küchenbulle mit seinem roten Tomatenkopf bietet das Essen direkt an; jedem, der vorbeikommt, winkt er mit seinem Löffel zu und füllt ihm einen kräftigen Schlag ein. Er ist ganz verzweifelt, weil er nicht weiß, wie er seine Gulaschkanone leerkriegen soll. Tjaden und Müller haben ein paar Waschschüsseln auf getrieben und sie sich bis zum Rand gestrichen voll geben lassen, als Reserve. Tjaden macht das aus Freßsucht, Müller aus Vorsicht. Wo Tjaden es läßt, ist allen ein Rätsel. Er ist und bleibt ein magerer Hering.
Stop stop stop. Wo ist der Ausknopf?! Nein, so ging das nicht. Die Leserin, die eben noch mit Fleiß, aber wenig Talent gelesen hatte, sah mich entsetzt an. Wie erkläre ich es ihnen? – Vielleicht so: Ich fürchte, das laute Vorlesen hat so wenig Sinn. Der, der hier liest, rattert den Text ohne echte, innere Beteiligung runter, wie eine Maschine, die anderen schalten ab und machen sich ihr völlig anderes Kopfkino. Das verstehe ich nicht unter Unterricht – denn das ist Zeittotschlagen. Sind wir uns einig? Ein paar maulende Gesichter blickten mir entgegen, ein paar andere, provozierend: Wie sollen wir denn dann mit dem Buch umgehen? Wie sollen wir es lesen? Müssen wir überhaupt? Das ist ja Arbeit!
Ich wusste, dass es an mir war, ihnen einen Rahmen und eine Struktur zu geben: ich musste also in „Vorleistung“ gehen und etwas ausarbeiten. Dann allerdings – und das sagte ich ihnen auch, wäre meine Arbeit getan, und die ihre finge an. Und zwar in Eigenregie, freier Zeiteinteilung, zwar mit meiner Beratung, aber in Eigenverantwortung. Wieder an meinem Schreibtisch entwarf ich Themen (z.B. Biographien zu einzelnen Figuren aus der Erzählung erstellen, eine Biographie von E.M. Remarque verfassen, den Verlauf des Ersten Weltkriegs einschl. seiner Folgen für Deutschland darstellen, die Kriegsführung insbesondere in den Schützengräben, die Kriegsmaschinen und wie sie vernichteten …), suchte Textauszüge, und fertigte etwa 10 Mappen an. Darin die Aufgaben, Literaturquellen, Webseiten und andere Hinweise, auf die sie zugreifen konnten. Sie konnten sich ein Thema in Einzelarbeit auswählen, oder in einer Gruppe oder mit einem Partner arbeiten. Am Ende würde die Präsentation der Ergebnisse stehen, mit den entsprechenden Instrumenten, derer es dafür nun wieder bedurfte. Nun, ich will hier keinen Unterrichtsentwurf anpreisen. Mein Punkt war: Jeder möge bitte das Buch ganz allein für sich lesen, ohne eine fremde Stimme, nur mit seiner eigenen, und die Bilder in sich erstehen lassen, die sein Verfasser in Worte gefasst hatte. Die Arbeit war in Hausarbeit zu erledigen – im Zeitraum der Arbeit würde es keine Hausaufgaben geben. Im Unterricht würde ich sie mit Sprachbildern in Prosa und Poetik , mit Mitteln der Propaganda und der Manipulation beackern.
Am Anfang waren hier und da Einwände gekommen: Es ist doch ein Buch über den Krieg! Sollen wir sowas lesen?! Mir zeigten ihre Bedenken zweierlei. Einerseits hatten sie natürlich bestimmte moralische Glaubenssätze (der Gesellschaft oder des Elternhauses) verinnerlicht (und hielten sie unhinterfragt für das Maß, zumindest innerhalb des Klassensettings) und andererseits befürchteten sie, dass ich nun ihre möglicherweise von der Norm abweichende Sicht auf den Inhalt benoten würde. Wir sprachen über diese ihre Not. Denn genau diese Schüler-Not war es gewesen, die mich an die Schule hatte zurückkehren lassen: Wie kann ich in einer Institution eigenes Denken lernen, wenn diese mich für Ungehorsam abstraft? Gibt man das eigene Denken ab und gehorcht und führt letztlich fürs Leben sinnfreie „Aufgaben“ aus – und geht dabei als eigenständiger Mensch vor die Hunde? Bringt „Schule“, wie sie vielerorts verstanden wird, Krüppel hervor?
Zum Abschluss: Die Klasse hatte gut gearbeitet, die Präsentationen waren individuell und unterschiedlich, weil jeder seinen Zugang gefunden hatte. Am meisten beeindruckt, das muss ich hier noch schreiben, hat mich ein stiller, zurückhaltender Schüler, der sich ausgiebig mit den im Ersten Weltkrieg erstmals eingesetzten „Tanks“ befasst hatte. Soweit ich mich erinnere, war sein Beweggrund, dass nämlich niemand in seiner Umgebung ihm sagen konnte, warum Menschen Massenwaffen erfänden. Da war natürlich eine Tür weit aufgestoßen: Ja, was und vor allem wo ist das Böse?
Den nachfolgenden Abschnitt in blau (ist nachzulesen in „Astrologische Konstellationen anschaulich gemacht“, S. 221-225) könnten Sie eventuell auslassen und gleich weiter nach unten scrollen, sofern Sie nicht weiter am Verfasser des Romans interessiert sind. Erich Maria Remarque ist am 22.6.1898, 19:15 Uhr GMT, Osnabrück (Quelle: WD) geboren. Meine Hypothese (und nicht nur meine) ist: Niemand schreibt nicht autobiographisch.
Hier haben wir eine Sonne knapp hinter 0° Krebs, auf dem Inhalte wie verbesserte Wohnverhältnisse, vergrößerte Eigenständigkeit, die Gründungen von Niederlassungen liegen. Der Krebs lebt aus der Echtheit und empfindet das Verquere als unerträglich, ihm liegt grundsätzlich das Leben und alles Wachsende am Herzen. Wie bei Lady Diana Spencer und Ruth Cohn beginnt der Sonnenverbund in Haus 7 und endet im 9. Haus.
In diesem Fall ist Krebs als Exposition im 7. Haus eingeschlossen – das öffentliche Empfinden, das Heimatliche, das im Bewusstsein der Gegenwart des Einzelwesens liegt, ist dagegen vom Zwilling bestimmt. Im vorausgehenden Verbund und in dessen Endzeichen stehen Merkur, Pluto und Neptun. Der Zwilling legt dem Krebs Umstände vor die Füße, die er mit seinem Verhalten und seinem Leben tragen muss.
Durchgeführt werden die „belasteten Umstände“ (dazu weiter unten) über den Löwen, der von 7 nach Haus 8 überleitet. Die Venus wird dabei auf den Mond in Haus 8 transportiert: Mond-Venus ist das gleichgeschaltete Empfinden in der Erscheinung als Soziales. Auch ist es das Sammelnde, Zentrierende des Stiers und das Bewusstsein, das Harmonie- und Ergänzungssuchende der Waage, die im Haus der Vorbereitung der Gegenwarten auf das Heimatliche treffen.
Sonne und Mond stehen jeweils zeichenverkehrt: Mond im Löwen, Sonne im Krebs. Die inneren Bilder werden Geschehen in der Durchführung, das Geschehen hat sich in der seelischen Identifizierung eingeschrieben.
Die Venus „speist“ sich aus dem 4. und 5. Haus – in 4 steht Mars als der Revierverletzer (Widder am IC – der „Feind im eigenen Land“) im Quadrat zu Mond und aus dem 10. Haus (mit einem Jupiter in der Waage in Haus 9): eine Aggression in der Vorstufe führt zu Aus-gleichsbewegungen, die auf Sonne-Saturn-GSP erschwert und unter großer Anstrengung unternommen werden.
Die Jungfrau steht am Übergang von der Bildfixierung und der geistigen Bindung, in der sich die Vorstellung findet: sie hat eine Anschauung und Fügung wahrzunehmen und das Gesehene zum Schutz des Lebens zu kennzeichnen. Zwei Ebenen liegen hier vor: Merkur-Neptun gehört zu den Voraussetzungen wie auch zur Endlage des Sonnenverbundes.
Als Voraussetzung spricht er davon, dass die Umstände dieses Lebens, des Individuums vonZ ängen besetzt sind, die gelöst werden müssen, aber nur schwer zu lösen sind, weil sie schlecht erkennbar. Pluto steht im 6. Haus – die Lebensbedingungen unterliegen einer Verneinung, d.h. das einzelne Leben ist bedroht und hat sich zu unterwerfen. Nur so – in dem Merkur-Pluto mit dem Schott Sonne-Pluto und dem manischen Ehrgeiz wie dem Kathedralismus – meint dieses besetzte Leben, sich retten zu können. Zu den Voraussetzungen gehört Neptun in 6: die Aussteuerung an das Wahrgenommene ist nicht möglich, man ist irritiert, lässt sich täuschen, sieht nicht klar. Man darf sich nicht an alles, was einem angeboten wird, anpassen. In der Endlage des Sonnenverbundes kehrt Merkur ins 6. Haus zurück, betrachtet mit den Mitteln der Jungfrau-Anlage die Umstände vor dem Hintergrund der Durchführung und der Exposition. Merkur-Neptun findet die Lösung bzw. die Eskalation im Saturn-Neptun, bzw. darin. dass die Eigenart des Einzellebens in die Anonymität verdrängt und sich in Funktionalismen versteinert. Keine Traute, die eigene Bedeutung zu leben. Im Saturn-Neptun geht es um die Auflösung des Gewesenen, in der das bisher Maßstäbliche vergeht. Kann man dies und den fehlenden Ursprung nicht annehmen, schützt sich das Leben im Merkur-Saturn: Man versteckt sich in der Erscheinung anderer ohne Eigenständigkeit, d.h. man spiegelt sich in ihnen und ist fremdbesetzt. Im Schutz von Krankheiten und in der Obhut von Symptombehandlung lebt man gegen die Gewissheit des eigenen Lebens. – Oder man macht dieses alles sichtbar und hörbar, indem man es artikuliert und darstellt.
EMR wurde als Sohn des katholischen Buchdruckers Peter Remark in Osnabrück geboren. Seine Schulausbildung erhielt er am Katholischen Lehrerseminar der Stadt. Mit knapp 18 wurde er 1916 zur Armee einberufen. Im Juni 1917 war er nach sechs Monaten Ausbildung im Ersten Weltkrieg an der Westfront. Bereits im Juli wurde er von Granatsplittern verletzt und blieb bis Oktober 1918 in einem Duisburger Lazarett. Nach Kriegsende versuchte sich Remarque in verschiedenen Berufen: als fliegender Händler, Agent für Grabsteine, Organist, Volksschullehrer und als Theater- und Konzertkritiker bei der „Osnabrücker Tageszeitung“. Er veröffentlichte Gedichte und Kurzprosa. Ab 1922 war er in Hannover, während dieser Zeit wurden etwa 100 kürzere Prosatexte in Tages- und Wochenzeitungen veröffentlicht. 1923 unternahm er eine Faltbootfahrt in Patagonien und schrieb darüber im Magazin Kanu-Sport. Er arbeitete an einem Roman, den er Gam betitelte, und schrieb 1924 ein Essay mit der Überschrift Leitfaden der Decadence. Über das Mixen kostbarer Schnäpse.
Ab 1926 lief Remarque durch die Jungfrau – im selben Jahr hatte er sich kurz nach seiner Hochzeit mit Ilse Jutta Zambone durch Adoption den Adelstitel „Freiherr von Buchwald“ für angeblich 500 RM gekauft. 1928 erschien „Im Westen nichts Neues“, worin Remarque mit dem Tabu vom Heldentod der Soldaten an der deutsch-französischen Front brach und von der „verlorenen Generation, die vom Krieg zerstört wurde, auch wenn sie seinen Granaten entkam“ schrieb. Wenige Monate vor Veröffentlichung des Romans hatte EMR eine wohlwollende Rezension von Ernst Jüngers In Stahlgewittern geschrieben; Jüngers Erzählung dürfte ihn beeinflusst haben. Der Roman wurde ein Erfolg, in Deutschland löste er allerdings heftige Kontroversen aus. Am 4. Dezember 1930 verhinderten Nationalsozialistische Schlägertrupps in Berlin im Auftrag des Gauleiters Joseph Goebbels die deutsche Uraufführung des Films.
1931 wurde Remarque von Zygmund Cybichowski und Nicholas Murray Butler – ebenfalls Träger des Friedensnobelpreises – für eben diesen Preis vorgeschlagen. Der Deutsche Offizier Bund protestierte gegen die Nominierung mit der Begründung, dass der Roman die deutsche Armee und deren Soldaten verunglimpfe. Remarques Bücher wurden generell während der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland mit dem „Feuerspruch“ „Gegen literarischen Verrat am Soldaten des Weltkriegs, für Erziehung des Volkes im Geist der Wehrhaftigkeit!“ verbrannt. 1938 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.
Remarque veröffentlichte später noch Liebe deinen Nächsten. Der Titel dieses Buches schwebt wie ein unsichtbares Programm über seinem Gesamtwerk. (Selbst aus Deutschland ausgebürgert und mit 40 Jahren ins Exil in die USA gegangen, schrieb er noch drei weitere Emigrantenwerke.) Dieses – 1941 zuerst in den USA erschienene – Buch ist ein Porträt seiner eigenen Erfahrung. Zwischen 1937 und 1938 lief Remarque erst im Fügungsrhythmus über seine Sonne und im Phänomensrhythmus über den Pluto und kam mit knapp 42 Jahren auf Merkur-Neptun.
1954 entstand der Roman Zeit zu leben und Zeit zu sterben, worin Remarque die Rückerinnerung an seine Kriegserfahrung mit der deutlichen Warnung vor der möglichen Wiederkehr eines neuen kriegerischen „Ostfeldzuges“ mit neuen Verbrechen im Zuge des Kalten Krieges verband. Er richtete sich gegen Ideologien, in denen u.a. die Remilitarisierung der jungen Bundesrepublik als unabdingbarer Schutz vor vermeintlich aggressiven Absichten der Sowjetunion suggeriert wird. EMR stellte die Frage nach Schuld und Mitschuld, nach Verantwortlichkeit und nicht zuletzt nach dem Umgang mit der Vergangenheit – vor allem in Deutschland. Wie schon bei anderen Erzählungen war eine wesentliche an ihn gerichtete Kritik, er sei ja nicht „dabei gewesen“ – Rezensenten und Kritiker sprachen ihm die Berechtigung dergleichen zu schreiben ab. Andererseits wurde aber doch sein Versuch, aufzuklären und zu mahnen, anerkannt und gewürdigt.
Die Änderungen des Verlages, die einer Zensur gleichkamen, beschränkten sich nicht nur auf die Korrektur sachlicher Fehler, sondern betrafen hauptsächlich die Streichung oder Abschwächung (gesellschafts-)politisch als brisant eingeschätzter Passagen und Personencharakterisierungen. Schließlich wurde sogar durch die Änderung des Romanendes seine ursprüngliche Aussage in ihr Gegenteil verkehrt. 1954 lief Remarque phänomensrhythmisch durch die Jungfrau, wie er es 1926 zu Beginn der Arbeit an Im Westen nichts Neues im Fügungsrhythmus getan hatte. Merkur-Neptun in den Zwillingen in Haus 6 steht genau auf dem Sonne-Uranus, was den Büchern jeweils den „Erfolg“ einer Korrektur bzw. einer Richtigstellung von Überlegenheitsgebaren aufgrund von Bedrohungserwartung gewährt.
Remarque starb 1970 im Alter von 73 Jahren an einem Aortenaneurysma (wie Albert Einstein), nachdem er in den Jahren zuvor bereits mehrere Herzinfarkte erlitten hatte. Fügungsrhythmisch waren über die Fische der Neptun, und phänomensrhythmisch über den Skorpion Pluto in 6 angesprochen. Sofern das Horoskop annähernd stimmt, ist im Todeszeit-raum im September außerdem Venus-Pluto-GSP in den Fischen erreicht.
Mars-Merkur standen in Konjunktion in der Jungfrau (in Haus 8 – Erscheinungsseite des Sa-turn-Neptun) und überliefen jene Jungfrau-Grade, auf denen die beiden genannten Romane erschienen. Die laufende Sonne hat ein Quadrat zur Radix-Sonne und steht auf dem Jupiter in Haus 9. Das Herzkreislaufsystem ist damit betroffen, und zeigt mit dem Jupiter darauf ein Erweiterungsgeschehen.
„Er [Paul Bäumer] fiel im Oktober 1918, an einem Tage, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden.“
In diesem März hat Remarques „Im Westen nichts Neues“ unter der Regie von Edward Berger vier Oscars gewonnen. Den aktuellen Film habe ich nicht gesehen, das vorausgeschickt. Ich schaue ersteinmal in die „Stunde“: am 29.9.2022 wurde er – zwecks Einreichung zur Oscar-Nominierung – in einigen deutschen Kinos uraufgeführt (einen Monat später auf Netflix eingestellt). Gefunden habe ich z.B.: FILMTHEATER AM FRIEDRICHSHAIN, Bötzowstr. 1-5, Berlin – Prenzlauer Berg mit einem Start von 17:00 Uhr. Das ist doch was, und betrachten können wir es auf verschiedenen Ebenen, nämlich auf der des Filminhalts sowie der des Films als Sache selbst.
Vorne am AC ein GSP von Sonne-Pluto im Wassermann. Ein kalter Hauch, Wassermann – von oben schauen wir, werden Filmdrohnen eingesetzt? – hinunter auf den Saturn und dann durch ihn hindurch oder über ihn hinweg auf den Neptun in den Fischen und den Jupiter im Widder. Wohin schauen wir? – Im Stier steht Uranus, um 17:00 Uhr gerade auf der Grenze zwischen Erscheinung (Form) und Ausübung von Form. Eine Aufhebung im Gemeinschaftlichen steht hier an, denn Uranus (und der geht nicht zimperlich zur Sache) ist der Zentrifugale, der sich herausbegibt, und im Stier insbesondere aus den Zentren herauswirbelt. – Er wirbelt allerdings sehr schwer: Saturn im Quadrat dabei und das in der Selbstdurchsetzung, die damit real geschwächt ist. Saturn und Uranus: sie verhindern und behindern sich gegenseitig, heraus kommt ein Arrangement, das eigentlich eine unlösbare Blockade ist. Die Erneuerung kann nur unter Mühen „heraus“ – das „Alte“ sitzt ihm im Nacken. Im Alten ist ein Pluto enthalten (den wir nicht sehen, er ist im Hintergrund). Die Regie aus dem OFF, nenne ich das immer – immerhin: nicht der Regisseur ist nach außen sichtbar, sondern die Protagonisten sollen es ja sein. Pluto liefert hier das Programm und das Skript (er stammt aus Haus 9 mit dem Mond darin) über die Einsicht in Einzelleben in ihrer Verneinung. Saturn-Uranus ist der „befreiende Knall“, die Gewehrkugel, die sich löst und durch den Lauf ihren Weg zur Befreiung findet. Das können wir auch gesamtgesellschaftlich lesen.
Die „Form“ des Bestandes, oder der Erscheinung mit dem Willen zur Selbstsicherung, steht als Mars in Haus 4 und in der Darstellung und Kennzeichnung von Leben. Haus 4: das Empfinden, der Quellort der eigenen Lebensgestalt, die sich im Ausdruck verausgabt. Mars ist Aggression, Verwundung. Das Revier (2. Haus) ein Kriegsschauplatz, der „Feind im eigenen Haus“ – Mars in 4. Die Darstellung jedenfalls lässt sich im Außen nieder. Bildgebung als Waage-Domäne das 7. Hauses, und darin der Merkur aus Haus 4, 5 und auch aus 7 (in der Jungfrau). Im Rahmen des Löwen begegnen wir einer Erlebniswelt, in der deutlich drei „Protagonisten“ agieren. Und sie stehen in Kontakt zueinander. Merkur-Venus ist einerseits der nach außen gekehrte „innere“ Saturn-Uranus: das problematische Quadrat in der „Ausgangs-/Vorlage“ steht nunmehr in seiner ausgeführten Erscheinung zusammen – fällt an der Grenze zwischen Subjektivem und Begegnendem ins öffentliche Bewusstsein. Merkur und Venus – aus der Jungfrau und der Waage: Wenn die Waage keine Gestalten „empfangen“ hat, Gestalten des Lebens, die ihrem Ursprung und ihrer Bestimmung gemäß auf das Entstehen eines Lebens als Geschehen wirken „können“, werden diese zu Zeichen, damit ist aber dem II. Quadranten ein Gestalten im Sinne von Erschaffen nicht mehr möglich. Zeichen gebären allenfalls Vorstellungen – hier ist es die Vorstellung von Leben. Man kann immer aufhorchen, wenn die Leute sagen: „Der und der hat ein Zeichen gesetzt.“ – Das werden sie wahrscheinlich auch von diesem Film sagen: Er setzt ein Zeichen. Aber Zeichen sind fürs Leben problematisch, sie besetzen das Subjektive und ersetzen es bisweilen unbemerkt. Es geht um den Verlust der Gegenwart – und das ist das Sterben.
Nun arbeiten ja besonders Bilder, Fotos wie Filme, mit dieser „Technik“: sie beeinflussen und manipulieren, etwas im Individuum oder einer Gruppe oder einer Gemeinschaft bewirken. III. Quadrant zu II. Quadrant, dem Urgrund, welcher geformt wird, und dann im I. Quadranten die entsprechende Erscheinung erhält.
In Haus 1 – damit zurück zum Anfang – eine Löschung, mit dem Quadrat zu Mars eine gewaltsame „Welle“ der Vernichtung, die wiederum und nochmals in den Zwillingen in der Ausführung kommuniziert wird. Ob es für den Film als Sache „gut“ ist, dass er den Neptun in 1 stehen hat? – Fraglich. Er entzieht sich damit jenen, die auf das allzu Offensichtliche schauen, die sich nicht auf das Hintergründige und auch die Vernichtung einlassen. Mit Neptun in 1 wird er auch Kritiker finden, die ihm Verfälschung oder gar Täuschung ankreiden, die eine Verherrlichung andeuten, oder die Wahrheit verleugnen. Neptun kann auch lügenhaft sein – und verfälschen. Der war ja bereits in der Romanvorlage wirksam – mit den vorgenommenen Streichungen. Legt man den 29.1.1929 auf den Kinostart des Films, so steht die Sonne exakt auf dem AC, die Venus auf dem Neptun, Uranus auf dem Jupiter, ebenfalls sind der Mars von 1929 auf 21° Zwillinge alias Pluto-Uranus und der von 2022 auf 19° nah beieinander. Und da ich schon Romanvorlage und Film vergleiche: geht man mit dem Aszendenten 93,6 Grad weiter, erreicht man ziemlich genau den Mondknoten im Stier des Kinostarts. Es entstehen durchaus Resonanzen, die auf eine Auflösung der Originalform und damit eine Auflösung des Gewesenen (als Neptun-Saturn-Quadrat) hinweisen. Das im Widder erschütternd Geschöpfte im Original wird mit Sonne-Jupiter großzügig ausgelegt.
Da fällt mir ein: Beim Film „Der Schwarm“ hatten die „Macher“ sich von der Vorlage Schätzings entfernt und zeitgemäße, wie sie meinten, Darstellungen und Themen hinzugedacht. – Im Ergebnis – dem Medium Coeli – haben wir den Schützen, der auch noch 11. Haus anschneidet. Eine Anschauung und neu Gefügtes wird im Widder an der Sache selbst sichtbar und verweist wiederum auf die drei Protagonisten in Haus 7. Die Botschaft ist nicht unumstritten. Sowohl Merkur als auch Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto waren an jenem Kinostarttag rückläufig, was hieß: das war noch nicht alles. Nach kurzem Rücklauf kommt „noch was“. Das tat es dann ja auch – als die laufende Sonne auf den Neptun traf, gab es die Oscars in der Rubrik „Internationaler Film“.
Meiner Schulklasse habe ich nach Abschluss unserer Kriegs-Lektüre und den sich daraus ergebenden Gesprächen noch etwas mitgebracht. Und ich bin ja bekanntermaßen „gemein“ – eine Musik. Mal sehen, ob ich sie finde… Voilá. Es sind die leisen Töne, nicht die lauten, die wirken.
Dawn on the Somme
BY ROBERT NICHOLS
Last night rain fell over the scarred plateau
And now from the dark horizon, dazzling, flies
Arrow on fire-plumed arrow to the skies
Shot from the bright arc of Apollo’s bow;
And from the wild and writhen waste below,
From flashing pools and mounds lit one by one,
O is it mist or are these companies
Of morning heroes who arise, arise
With thrusting arms, with limbs and hair aglow
Toward the risen god, upon whose brow
Burns the gold laurel of all victories,
Hero and hero’s god, th‘ invincible Sun?