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ASTROLOGISCHE FRAGMENTE XVII

Ein Ereignis in Erfurt

Was dieses hier ist, verrate ich noch nicht. Es ist keine Person, sondern ein Ereignis oder Geschehen, eigentlich, nach rechter Betrachtung und Definition von Wolfgang Döbereiner, ist es ein Vorgang, und der hat bekanntlich eine Vorgeschichte und eine Konsequenz.

Die Daten: 29.12.2018, 9:14 Uhr in Erfurt. Nun, was ist hier passiert?

Wollen wir die drei Deutungswege der Münchner Rhythmenlehre versuchen? Ganz puristisch und unvermischt? Also: Strukturdeutung. Dann die Aphrodite und dann die Verbunddeutung?

Aber bevor ich anfange, muss ich noch etwas loswerden. Derzeit spricht die Welt, das ist die selektiv-offizielle Welt, von einem jungen Mädchen aus Schweden. Greta ist 16, und wird gerade als Umwelt- und Klimaaktivistin herumgereicht. Sie spricht Drohungen an die Erwachsenen und die Politiker aus. Sie hat Angst und will, so soll es uns ergreifen, in denen, die jetzt am Ruder sind, Panik schüren. „So geht es mit unserer Welt nicht weiter. Unser Haus brennt. Ich will, dass ihr in Panik geratet.“ – Wer sich mit der Münchner Rhythmenlehre auskennt, wird aufstöhnen. Ich jedenfalls mag da gar nicht hinhören. Was sie – und ihre Gefolgschaft der streikenden Schüler – vorbringt, sind Anklagen mit Begründungen, die keine sind. Nichts ist wirklich auf den Punkt artikuliert, da wird gefordert, aber was die Ursprünge angeht, viel zu kurz gegriffen. Jetzt wird diese Bewegung wie ein Lauffeuer um sich greifen. Hydra hat ein weiteres Haupt geboren. Chance vertan.

Gut, gehen wir zum Vorgang zurück. Struktur. Aszendent Steinbock und Herrscher von 1 in 12.

Es sind hier die Anlagen des Steinbocks, also Angelegenheiten von Maß und Bestimmung. Steinbock ist der Türwächter an der Grenze zur Zeitlichkeit, d.h. er entscheidet, was an Gestalt des Lebens auf den Weg zur Gegenwart und zum Dasein weitergereicht wird. Saturn steht in 12 – und bleibt im Ungeborensein für sich und über sich hinaus im Meer der Möglichkeiten Möglichkeit, d.h. tritt nicht in Erscheinung. Aus Unabhängigkeit vom Allgemeinen ist dieser Vorgang unbegriffen und nicht fassbar. Die Hintergründe entziehen sich dem Offensichtlichen, verwirklichen sich vom Vordergrund abgelöst.

Das Zeichen am Aszendenten legt die Ebene des zur Verfügung stehenden Materials fest. Im 1. Haus stehen noch der Wassermann, und der Fisch mit Neptun am Übergang Haus 2: der körperliche Bestand ist ebenso mit dem „Auge des Realen“ nicht fassbar. Die Abgrenzung nach außen ist – durch sich selbst (Neptun als Herrscher von 2 in 1) in Auflösung. Wassermann-Uranus steht an der Spitze zu 3 und bewegt sich mit Energie aus dem sich auflösenden Bestand in den Umraum hinein. Mars-Uranus ist spontane, stürzende, kraftvolle Änderung einer „Raumsituation“, eines Milieus. Kann auch schon mal „kopflos“ machen, auf jeden Fall übergriffig und sich selbst überschätzend. 

Neptun – ebenfalls zur Anlage gehörend – weist ein direktes Quadrat zu Jupiter (auch zu Merkur) auf: Hinweis darauf, dass das Prinzip einer Gestalt nicht zum Ursprung gekommen ist. D.h. wir haben es mit einer Täuschung, einer Fata Morgana zu tun, in der die Anschauung des Reinen gesucht und bestimmend gemacht wird (Jupiter Haus 10); Lebensformen unter Jupiter-Neptun tragen die Auflösung in sich, sie sind nur unter großem Kraftaufwand lebensfähig.

Zur Anlage gehört ebenso Pluto (hier in Konjunktion zu AC, ganz knapp noch im 12. Haus):  Etwas noch nicht in der Gegenwart Seiendes, aber bereits als Struktur Vorliegendes (das ist eine Vorstellung, ein „Bild bzw. eine Idee von etwas“) manifestiert und verdichtet sich. Pluto wacht über die Leitbilder und hütet die gemachten Erfahrungen – oder zeigt im Falle des Ausfalls der Bestimmung die Versehrung an. Es liegt eine Spiegelopposition zu Jupiter (in Haus 10) vor: die Fügung trägt eine Verdrängung in sich, Jupiter-Pluto ist das Unfertige, das in diesem Fall als Zeichen sichtbar wird. Hier entsteht nicht Gegenwart, sondern die Vorstellung einer Gegenwart. Ein Modell, oder ein Vorstellungscontainer wird gesetzt.

Die Sonne legt die Ebene der Verwirklichung fest. Wie macht sie das und wo? Im 12. Haus – also im noch Ungeteilten, im „Geheimen“ könnte man sagen, an einem Ort, der den realen „Augen“ nicht zugänglich ist. Der Sonne-Saturn ist angestrengt, will und muss sich erschöpfen, der Steinbock in 12, Saturn in 12: Saturn-Neptun ist Hinweis darauf, dass das Bestimmende des äußeren Lebens nicht gegeben ist und sich die Verwirklichung der Eigenart in die Anonymität verschiebt. Merkur ist in Spiegelopposition gegeben: hier wird Bestimmung unter Ausschaltung der eigentlichen Wirklichkeit geregelt. Die Sonne zeigt ein Quadrat zu Mond in Waage in 8. Ein Bild des Lebens steht zwar in der Vorbereitung zur Auslieferung an die Gegenwart bzw. in die Öffentlichkeit, wird aber nicht freigegeben. Mond-Saturn: die „Angst“ geboren zu werden, bzw. das Leben ins Leben zu lassen, aber auch die notwendig zu vollziehende Abnabelung.

Die Sonne kommt aus dem Löwen, der im 7. Haus die „öffentliche Erlebniswelt“ anzeigt: Quasi durch den Kanal des Pluto schaut die Öffentlichkeit auf das Geschehen im 12. Haus, und vice versa wird das Geschehen (der aufzulösenden Bestandsgrenzen unter einem energetischen Aufwand in den Umraum hinein) „übertragen“.

Das Erwirkte (zu suchen im 10. Haus und am MC) ist der Skorpion (mit Venus noch in Konjunktion zum MC?): Es geht um ein Leitbild, das sich im Realen „festsetzt“, durchsetzt. Da es – wie gesehen – aber um ein Unfertiges, eine versehrte Fügung geht, wird das Versehrte zum überpersönlichen Maßstab und mit Jupiter in 10 fortan über die Gestalt der Zeitlichkeit bestimmend.

Die Gruppenschicksalspunkte und die anderen Häuser in detaillierter Deutung lasse ich an dieser Stelle aus.

Weg der Aphrodite. Hierbei gehen wir jetzt vom AC aus und im Uhrzeigersinn von Haus 12 zu Haus 11 zu Haus 10 etc. Standardfrage: Was will aus dem 12. Haus und auf welchem Weg heraus und zum Ursprung gelangen?

Pluto am AC im Steinbock können wir auch so formulieren: eine Vorstellung, eine Information von Maßstäblichem und Allgemeinverbindlichem. Wir gehen von einer „Sache“ oder einer Idee aus, die im 12. Haus zunächst auf den Saturn trifft, der dort stehend das Prinzip der Gestalt im Ungeteilten vertritt. Untergegangen und versunken ist das Prinzip. Die Sonne muss dieses als Geschehen „endlich“ machen, was sie im 12. Haus stehend nicht kann. Der Vorgang, von dem wir hier sprechen wird sich also wiederholen. Über den Steinbock gelangt der Sonne-Saturn ins 11. Haus, dort kommt er als Regelung der Fügung und auch der Anschauung an: Merkur im Schützen.

Schauen wir die untere Bewegung dazu: Der Sonne, die ein maßstäbliches Geschehen im Zeitlosen anzeigt, steht ein sich auflösender Bestand als Erscheinung zur Verfügung. Ein in Auflösung begriffenes Körperliches oder auch Territorium, das gleichzeitig noch Energie beinhaltet, eine schneidende Durchsetzung in einem fast nicht mehr existierenden Revier. Im 11. Haus entsteht nun Vollzug: wenn der Raum nicht mehr gegeben ist, muss die Zeit geregelt werden. Im Merkur-Uranus liegt das Kanalisieren des Schöpferischen, die Blockade und der Hinweis darauf, dass es keine Gegenwart geben wird. Hier wird nicht gezeugt, hier wird reproduziert, und das Kalkül ersetzt den Ursprung des eigenen Lebens. Merkur mit dem Quadrat zu Neptun zeigt an, dass die Grenzen des Wachsens und Gewachsenen verlassen werden, bzw. bereits verlassen wurden.

Merkur wird über den Schützen an den Jupiter in 10 weitergereicht: die versehrte Gestalt der Bestimmung geht in die Fertigung. Im unteren Durchgang haben wir Uranus am Übergang zu Haus 3: Uranus-Merkur. Die konkrete und reale Ausübung dieser „wissenschaftlich“ durchgeführten Bewegung in den Umraum. Im 3. Haus, und in Überleitung zu Haus 4 steht der Stier: wir geben das Bild eines Lebens-Bestandes ab. Venus in 9 (in Skorpion) macht dieses Bild zur Anschauung, zum Programm und für das Empfinden bindend und strukturierend. Zum Bild gehört über die Waage auch der Mond. Das Bild eines Lebens, das – auf einem GSP von Sonne-Uranus – gefährdet ist. Venus und Mond kommen über den Pluto am AC nicht zusammen: die Vorstellung von Leben und das Leben, bzw. der Beginn des Lebens (der uns zu den Umständen führt) bleiben voneinander abgeschnitten. Folglich ist es auch der Jungfrau-Merkur von 8 nach 7 und der Zwillinge-Merkur von 4 nach 5, der in 11 stehend immer weiter das Schöpferische regeln muss. Eine Gegenwart (in Haus 7) und ein Leben als Geschehen (Haus 5) sind nicht vorgesehen. Das heißt: was bei diesem Vorgang entsteht, wird nicht leben, damit der Vorgang wiederholt werden kann.

Ich fasse zusammen: Der konkrete Raum ist aufgelöster Natur, dies wird Erscheinung am Vorgang selbst. Im Raum selbst sind Kräfte am Werk (ungerichtet, da die Gestalt der Zeitlichkeit verdrängt ist). Die Sache selbst ist Zeichen von etwas Untergegangenem, das in „Massenproduktion“ „neu“ gefertigt wird, um dann im Signum der Information das Bild von Leben und Geschehen an die Öffentlichkeit abzugeben.

Auch dies unvollständig – man kann noch mehr herausholen.

Die Verbunddeutung und die Rückseitenlehre. Hier beginnen wir mit der Betrachtung der drei Zeichen des Sonnenverbundes. Der beginnt mit dem Fisch im I. Quadranten und endet im 12. Haus, bzw. 11. Haus mit dem Steinbock.

Die Exposition ist der Fisch mit Neptun und Mars, was bedeutet: ein konkreter Raum, die Erscheinung, hat sich dem Wirklichen, dem das Duale Auflösende, „anheim“ zu stellen. Der selbstverständliche und geschlossene Raum ist übersubjektiven Maßstäben untergeordnet. Dies – zusammen mit dem Jupiter-in Schütze-Quadrat – zeigt eine Schwächung der Fügung als das Gewachsene an. Die Schwächung, als Versehrung in der Gestalt des Daseins, ist im 10. Haus bestimmend. Sie ist anschauungsmäßig verfügt.

Mars in den Fischen: Mars-Neptun ist zweifach gegeben und grundsätzlich das ungeteilte, vollständige Prinzip, doch wird bei Verneinung des Neptun Mars die Ausführung als „Prinzipienloser“ , u.a. ist das die „Schwächung des Vaters“. (Dass das männliche wie auch väterliche Prinzip hier geschwächt ist, liegt auch im Stand der Sonne eingeschrieben.) Ausgangslage ist mithin eine konkrete Vertreibung oder eine Flucht.

Das Durchführungszeichen ist der Wassermann, der eingeschlossen im 1. Haus steht. Mars-Uranus – weiterer Hinweis darauf, dass das Prinzip im Neptun veruntreut wird oder wurde. Uranus steht im Widder, nochmals Mars-Uranus, und auch real im 3. Haus. Er muss die Erscheinung des nicht existierenden Reviers in die Ausübung bringen: ein Sprung in die Mutation, und Inhalt eines Fehlens bzw. der Verneinung des Prinzips des Zeitlichen. Hier fehlt das eigene Prinzip, weshalb es von fremden Identitäten leben muss oder sich von Fremdem besetzen lassen muss, um zu einem Leben zu gelangen.

Als Rückseite gehören als Fehlendes Neptun-Venus dazu – klar, haben wir als Auflösung der Figurationen, Reviere und Gewebe und Mars-Venus als die nicht gerichtete und nicht integrierte Energie, die außerhalb der Gewebe unkontrolliert zerstört. Symptommäßig ergäben sich da ein Hals-Wirbelsäulen-Syndrom, eine Gewebsschwäche, die Ischialgie und die Schwäche des Sehnen-Bänder-Apparates.

Nun kann ein Vorgang keine Gewebsschwäche „haben“, aber er kann diese sein. Der Vorgang ist mithin konkret die Erscheinung eines Zusammenbruchs. Wozu führt er? Steinbock im gesamten 12. Haus, mit Pluto, Sonne, Saturn darin. Zunächst: wenn Saturn in einem letzten Zeichen eines Verbundes steht, bedeutet das ein „Ende“. Ein Vorgang – bevor er angefangen hat – trüge somit das Ende in sich. Für einen Vorgang ist das ideal: schrecklich die Vorstellung, er würde ewig andauern. Doch das „Ende“ steht in diesem Fall im 12. Haus, außerhalb der Zeit und ist damit verwunschen. Die Überleitung in die Unerlöstheit geht über den Pluto am AC: die Information einer Bestimmung ist allerdings nicht die Bestimmung selbst, und insofern haben wir kein Prinzip der Gestalt (von Leben), wir haben allenfalls ein Hologramm. Im Saturn-Pluto ist das eigene Schicksal futsch und der Träger der Konstellation vertritt Anliegen, die nicht die seinen sind, die er aber umso vehementer und im Wiederholungszwang gegen die eigenen Interessen verteidigt.

Als Erscheinungsseite ist Merkur-Sonne das geregelte Dasein als Vorgang, der keine Lösung findet. Sonne-Saturn in 12: unentdecktermaßen, nicht begreifbar vom Bewusstsein – dafür aber fleißig und angespannt sich verbrauchend. Der Parasympathikus ist ausgeschlossen (Saturn-Merkur) und in Verhinderung des Lebens als Fließendes, als Leben, ergibt sich ein Sonne-Pluto

Es besteht ein Diktat der Übertragung der (eigenen – wessen weiter unten) Vorstellung auf die Umwelt: Ehrgeiz und Wille zur Macht und zwar dies radikal vom „Beginn der Welt“ an – aus/ im Unterbewussten aller. Dass der MC im Skorpion steht und dort auf dem GSP Merkur-Uranus, bestätigt das Vorgesagte zudem. Der Vorgang ist damit einer, der uns das verdrängte Leben schlechthin anzeigt. Es geht um die Reproduktion von Leben ohne Gestalt des Daseins. Leben, dessen Lebensraum aufgelöst, verschwunden, verbrannt ist, und das im Kalkül vom Machbaren als Vorstellung weiterbelebt wird.

Auch hier bleibe ich einige Details schuldig. Es darf weitergedacht werden.

Bei dem Vorgang handelt es sich um eine Geburt. 

„Erfurt. Zwei Jahre nach ihrer Ankunft am Roten Berg hat die Breitmaul-Nashornkuh Marcita ein Junges geboren. Wie der Zoopark am Mittwoch bestätigte, handelt es sich bei dem süßen Baby um einen kleinen Bullen.

Der Sohn von Marcita und dem Bullen Dino ist wohlauf und kann täglich zwischen 10 und 15.30 Uhr besichtigt werden. Wegen nötiger Ruhezeiten könne es aber vorkommen, dass das Nashornhaus stunden- oder tageweise geschlossen wird, heißt es vom Zoo.

Der Breitmaul-Prinz kam am Samstag um 9.14 Uhr auf die Welt. Bereits nach wenigen Minuten erfolgten die ersten Stehversuche. „Marcita beschnüffelte sofort nach der Geburt das Neugeborene“, schildert der Zoo-Sprecher Sebastian Krüger. „Sie legte sich immer wieder ganz vorsichtig neben das Kalb.“

Breitmaul-Nashörner sind – wie andere große Säugetiere auch – vom Aussterben bedroht. Ihr ursprüngliches Territorium ist besetzt und aufgelöst, in Zoos und Tierparks fristen einige Exemplare noch ein Dasein, von Gnaden der Menschen. Eine Zucht in Gefangenschaft ist ein schwieriges Unterfangen. 

Das Horoskop beinhaltet zweierlei: den Vorgang der konkreten Geburt mit dem Verlassen des einen Milieus, um in ein anderes geboren zu werden. Die Auflösung des Raumes bzw. dessen Verlassen mit den Austreibungswehen, der Sprung bzw. Fall auf den Boden und dem Platzen der Fruchtblase – wässriges Element. Das Ganze passierte fernab von der Öffentlichkeit, mit einer Kamera aufgenommen (um als Information zur Verfügung zu stehen). Die Paarung war geplant, das Zusammenkommen von Mutter und Vater geregelt.  

Der Vorgang der Geburt erzählt aber auch über die Hintergründe dieses eben angekommenen „Kindes“, das nicht mehr freies Tier mit eigenem Schicksal ist, sondern nur überlebt, weil ihm Krücken gereicht werden. Nashörner werden bald nur noch virtuell zu sehen sein. Jede Zeugung, an der Menschen sich beteiligen müssen, wird dies weiter besiegeln. Bereits dieser kleine Kerl ist die Information dessen, was ein Nashorn sein könnte. 

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