IC Skorpion – Pluto in Wassermann
Die Empfindungswelt lebt von Vorstellungen bzw. von Erfahrungen der „Art“ und bindet sich an diese. Sie wird dieses Erbe in der Bindung an Außerpersönliches mit aller Intensität und in Übernahme der Bilder zur Aussteuerung in Unabhängigkeit von Veränderlichem einsetzen.
„Der Kreis Qin[1] ist der einzige Ort, der für die Thronbesteigung geeignet ist.“
Wie kann man sich eine Unabhängigkeit von Veränderlichem ausmalen? Was bei dieser Konstellation dem Subjektiven aus dem 7. Haus inhaltlich entgegenkommt und das Subjektive „verändern“ könnte, „prallt“ also quasi ab? Oder fließt an ihm vorbei, weht hindurch, ohne einen Eindruck zu hinterlassen? Noch weiter: Was an Wassermann- und Fischthemen dieser Person entgegenkäme, wäre sogar ungeeignet, irgendeinen Einfluss zu nehmen, denn sie sind absichtslos. Wenn dem so wäre, dann müsste das Subjektive in seinen ihm zugehörigen Umständen nahezu göttlich, weil in sich „fertig“ sein, es kann nicht beeinflusst und auch nicht bearbeitet werden. Das hieße weiter: eine Aussteuerung ist weder möglich noch nötig, denn der „Keim“, aus dem das Ereignis (Löwe am AC) schließlich hervorgeht, ist im Anfang (Skorpion am IC) so angelegt, dass das Subjektive sich nur aus sich selbst heraus – ohne Anstoß von außen – ändern i.S. von „in eine neue Stufe hinein“ wandeln, entwickeln, transformieren kann. Nun hat aber der III. Quadrant vom Subjektiven und Seelischen „Besitz“ ergriffen, und gehört den außerpersönlichen Belangen, mit denen sich die Person seelisch identifiziert (das Vererbte). Was, wenn nun die Motivation, sich zu entwickeln, nicht gegeben ist? Mir will da gerade ein Diamant – härtestes natürliches Mineral – einfallen.
Das nebenstehende Horoskop zeigt keine Person, sondern ein Ereignis, nämlich den Beginn einer Zeremonie. Das sagt auch schon der IC – man ist an ein (mitgegebenes) Ritual (Skorpion) und eine Zeremonie (Waage) gebunden. Was wir als Erscheinung in die Welt treten sehen, ist ein Löwe, eine prunkvolle, souverän auftretende Lebenswelt (auch noch mit dem GSP von Sonne-Jupiter, der Gott eines Olymps), deren „Keimung“ von Skorpion initiiert wird.
Der IC-Verbund beginnt im 5. Haus, in dem kein weiterer Planet steht, und läuft zunächst in Fügungsrhythmus-Richtung in den Vorraum hinein. Dort liegt allerdings kein größeres abzuholendes Paket. Allerdings wird in dieser „Schleife“ das Thema der 0° Waage in 2 abgeholt, bevor die Entwicklung im Phänomensweg am IC ihren Anfang nimmt.[2]
Herrscher von 5 in 9: Der Lebens- und Ausdruckstrieb ist einsichtig und erfasst außerpersönliche Zusammenhänge und Lebensfunktionen anderer. Die Verausgabung des Triebes erfolgt durch das Erfassen außerpersönlicher Zusammenhänge.
Ein Jupiter, eine Verkündigung und ein Anspruch treten also in die „Funktion“ derer, denen man sich verausgabend und geistiger Beweglichkeit hinerschafft. Er steht auf 27°37‘ im Widder, das ist ein Neptun-Saturn-GSP, auf den da verwiesen wird. Innere Aushöhlung einer Form, die nicht (mehr) der Eigenart entspricht – das klingt nach einer Scheinwelt, in die aus der realen Welt geflohen wird. Was macht Jupiter damit? Er macht das anschaulich und nimmt dazu ein paar Priester und Prediger mit.
Herrscher von 9 in 11: Aufhebung bisheriger Maßstäbe und Unterschiede, sich in Bereichen des Verständnisses für Außerpersönliches aus bestehenden Maßstäben herausheben. Durch die Einsicht hebt man sich aus allgemein gültigen Maßstäben heraus, hebt bisherige Maßstäbe auf und erweitert sie dadurch. Man wird unverbindlich.
Der Widder in Haus 9 ist Spielfeld wie Kampffeld, vielleicht ein Schachbrett, und auf einem solchen befinden sich in erster Reihe die „Bauern“, joviale Energie und Durchsetzung also in Belangen der Einsicht. Mars in Haus 11 und im Krebs richtet sich auf das Heimatliche, i.w.S. auch das Volk, das sich in neuen Zusammenhängen findet. Mars und Jupiter stehen im Quadrat zueinander, gehen nicht unbedingt konform, sondern die Verständigung (aus der Verständnis hervorginge) trifft streitbar in das Wesen des Heimatlichen, greift energiereich in die heimatliche Erneuerung. Mars auf einem Mars-Jupiter-GSP verstärkt den Missionierungsgedanken. Jupiter, Mars und Pluto bilden ein Dreieck, wobei Jupiter „Botenstoff“ zwischen Mars und Pluto ist. Dabei ist die Verbindung von Jupiter zu Pluto (beide aus dem IC-Verbund) eine hoffnungsfrohe, auf die Zukunft ausgerichtete „Legierung“: Ein Hoffen auf die Ankunft der Gegenwart, die allerdings nicht entstehen wird, in religiöser Heftigkeit (das ist dann Mars dabei); die Anschauung des Unfertigen und Unerlösten. Und wohlgemerkt: Jupiter auf dem SA-NE-GSP „erweitert“ eine Scheinwelt, macht sie in seinem Schein zu einer majestätischen Welt.
Pluto (im Wassermann, aber bereits rückläufig und auf dem Weg zurück in den Steinbock) enthält einen Mond in Haus 4. Das Wesen (des Lebens) und/oder ein Einzelwesen, das aus sich selbst heraus die Identität mit sich „sucht“, steht im Außerpersönlichen. Oder nehmen wir das 4. Haus tatsächlich als das Heimatliche – dann ist dieses an eine Vorstellung von Leben gebunden und sieht Leitbilder vor, in die sich ein Einzelwesen zu fügen hat.
Herrscher von 11 in 4: Seelische Entfaltung und Besinnung auf das Wesentliche. Suche nach einer seelischen Ausdrucksform unter Aufhebung bisheriger Grenzen, Maßstäbe und Traditionen. Indem man bisherige Grenzen, Maßstäbe und Traditionen aufhebt, findet man eine seelische Ausdrucksform und identifiziert sich mit ihr.
Krebs ist im 11. Haus eingeschlossen – das Empfinden, das Volk und das Heimatliche sind einem Neuerung zugeführt. Doch kommt Mond dazu, sich selbst im Wesen zu finden? Sein Wesen wäre hier, sich aus den alten (Volksganzen-)Traditionen zu lösen (Mars darin, d.h. auch mit Energie), sich mit dieser Loslösung inmitten der Strukturen und Leitbilder des Heimatlichen zu besinnen und sich solchermaßen „neu“ zu identifizieren. Wir haben hier eine Mutation und eine Transformation zur gleichen Zeit. Mond – neu transformiertes Heimatliches oder Einzelwesen – hat eine Opposition zu Uranus am MC: Diese Identifikation mit einem „neuen“ Leitbildmodell wird aus sich heraus gehoben, erhöht, dabei von sich entfernt, Sonne-Uranus als „Ergebnis“ und Finalität am MC und im Stier. Eine Vergemeinschaftung im Namen einer Erhöhung (der Sache an sich – heißt des Löwen). – Das sind übrigens verschiedene Deutungswege (die MC-Deutung gehört zum Deutungsweg der Struktur-[3] bzw. AC-Deutung), mit denen ich hier gerade jongliere.
Doch wir sind noch nicht fertig mit den Voraussetzungen der Einleitung auf den AC hin. Es bleibt noch die Waage, die von Haus 3 nach 2 überleitet. Eine „Hirten-Gemeinschaft“ – unter der Regie der Jungfrau – steht mit Venus in den Zwillingen in Haus 11.
Herrscher von 3 in 11: Aufhebung bisheriger Maßstäbe und Unterschiede. Heraushebung aus bestehenden Maßstäben im Bereich des aufweisenden Bezeichnens und der Darstellung. Selbstdarstellung durch Aufhebung bisheriger Maßstäbe.
Es bestätigt sich: bereits im Vorwege ist eine Aufhebung ausgeführt und auch dargestellt worden. Venus hat ein Quadrat zu Neptun ins 8. Haus hinüber.
Herrscher von 8 in 8: Verpflichtung an außerpersönliche Notwendigkeiten, Belange und Bedürfnisse mit starker Leitbildhaftigkeit. Die Bindung an Partner und Bilder geht über jede persönliche Notwendigkeit und über alle persönlichen Bedürfnisse.
Eine Bindung an Partner, sofern sie sichtbar und materiell sind, ist quasi nicht vorhanden, ist in den Hintergrund verschoben, nein, stimmt nicht: es ist ein Filmfilter über das, was in die Öffentlichkeit geliefert werden wird, gelegt, quasi ein „Weichzeichner“. Neptun im Skorpion-Haus: das „Heilige“ und „Wahre“ könnte das Programmatische aufbrechen und den Tresor des Hüters der Erfahrungen von jenem bereinigen, was nicht im Sinne der Gestalten des Himmels vor den Toren der Gegenwart steht. Mit dem Quadrat zu Neptun kommt nochmals die Venus ins Spiel: Sowohl die Selbstsicherung (die Venus ist uranushaltig in Stier = Herausheben aus den Begrenzungen und der Bestände) als auch das „Darstellungsbild“ (Venus aus dem 3. Haus in 11 aufgehoben) sind geflutet, rinnen durch die Finger. Wie im Jupiter-Pluto ebenfalls angelegt, ist hier nochmals die Auflösung einer Gemeinschaft angesprochen.
Wir sehen eine Farce[4], vielleicht auch nur eine Fassade, denn über die „Erhöhung im Gemeinschaftlichen zum Oberhaupt“ am MC und einer „Heiligung“ in 8, erscheint in 7 ein Saturn mit „nassen Füßen“ und steht da für die Öffentlichwerdung einer Auflösung dessen, was hier Bestimmung des Daseins, mundan die Bestimmung des Ausdrucks des Heimatlichen wäre.
Nochmals zurück zum IC: Die Voraussetzung für den Löwen als „Niederkunft in die Erscheinung“ ist in erster Stufe eine „Fügung“ auf dem Boden einer schwachen Rechtsposition, in zweiter Stufe eine programmatische Befreiung aus der Abhängigkeit von erneuernden Veränderungen, gleichzeitig Besetzung durch Bindung an Leitbilder, in dritter Stufe dann die Auflösung einer Rechts- und Sicherungsform.
Das Heimatliche bzw. das „Einzelwesen“ (Mond) ist im Skorpion und damit im Pluto eingeschlossen wie die Fliege im Bernstein. Der einzelne Mensch, der in der Zeremonie, um die es sich hier handelt, herausragendes Staatsoberhaupt (Sonne) wird, spiegelt ihn selbst im Heimatlichen. Die Krönungsrituale, um die es hier geht, verstehen die meisten Briten als Teil ihrer nationalen Identität, aber sowohl die Rituale als auch die Identität als auch der Mann selbst sind in einer schwachen Verfassung, werden indirekt aus dem eigenen „Lager“ angegriffen (auch selbstverletzend und verhindert) und der König zeigt Anzeichen einer „falschen Größe“ (im Sonne-Uranus). Dass der Tag einen rückläufigen Merkur auswirft, sagt uns auch noch etwas: Rückschritte Merkurs zeigen nicht nur eine Zeit für Kommunikationsprobleme an, sondern auch eine Phase an, in der jeder anhaltende Schmerzen, dysfunktionale Gewohnheiten, Groll und unerledigte Angelegenheiten noch einmal Revue passieren lassen könnte und sollte, um alles bei erneuter Direktläufigkeit anzugehen. Alles, was man unter dem rückläufigen Merkur „eingeht“, ist nicht endgültig. Diese Krönung ist eine „vorläufige“, da kommt noch was.
Die 12:00 Uhr GMT am 6.5.2023 leiteten den Beginn des Einmarsches von Charles III und Camilla in die Westminster Abbey und damit den Beginn des Gottesdienstes ein, in dessen Ablauf die Krönung folgen sollte. Die Salbung – die der Öffentlichkeit nicht gezeigt wurde – ist ein Vorgang, bei dem der König an Kopf, Händen und Brust mit heiligem Öl berührt wird, als Zeichen seiner Auserwähltheit von Gott; wir haben sie hier im Signum des Neptun in Haus 8 – verborgen – hinter Sichtschutz. Saturn an jenem Tag fast exakt auf einem Merkur-Venus-GSP. – Die Erscheinungsseite eines Saturn-Uranus (bei dem Unvereinbares vorliegt, dessen Dilemma darin besteht, dass Bewährtes und Innovatives sich blockieren) und der Hinweis darauf, dass hier eine Form in bloßer Regelung ausgeführt wurde; das ist eine Hausordnung, die den Bestand regelt, oder eine Demonstration von Gemeinsamkeiten in einer formalen Harmonie. Merkur-Venus: gesunde Lebensführung, Gesundheit in der „Ausübung“ und Kommunikation, Bestandsverwaltung. Der Klima-König, der sich um die Natur kümmert, fällt mir in Bezug auf das 6. Haus ein.
„50 Jahre hat Charles auf den Thron gewartet. Jetzt hat er ihn bestiegen, und die Briten können zufrieden sein mit ihrem neuen König. Der Mann wirkt menschlich, modern und nachdenklich. Eigenschaften wie diese wird er gut brauchen können bei seiner Aufgabe, die britische Monarchie zu erneuern und fit für die Zukunft zu machen.“[5]
Hier steht ein alter Mensch als neugekürter Monarch, der veganes Salbungsöl verwenden ließ – auch das die Botschaft eines Königs, dem der Natur- und Tierschutz besonders wichtig ist – zwischen der Moderne und der Tradition. Zum Vergleich sei noch die Krönung der Mutter hinzugezogen, um die Bedeutung der Krönung des Sohnes zu verstehen. Die junge Elizabeth wurde vom Tod ihres Vaters als junge Ehefrau und Mutter überrascht; keine lange Wartezeit, aber ebenfalls ein Rollenwechsel, dem sie in einem Krönungszeremoniell unterziehen musste.
Gemäß des Protokolls des englischen Hofes ist bei jeder Krönung der Ablauf identisch: Hier der 2.6.1953 auf 12:00 Uhr GMT für eine Vergleichsanalyse. Auf den ersten Blick: eine vernünftige, emotionslos, gestochen scharf organisierte Sache mit einem Hinweis auf ein Territorium und einen Bestand, der eine schwache Rechtsposition, eine Minderheitenlage und eine Aushöhlung in sich trägt. Wo ist der Sündenbock?
Unterschiede: Pluto steht nicht an der Schwelle von Haus 5 zu 6, sondern von Haus 11 zu 12. Im 2. Haus steht eine Konjunktion von Saturn und Neptun – und das ziemlich exakt! In der Nähe der Sonne steht Jupiter (nicht Uranus).
Gemeinsamkeiten: Der IC-Verbund ist identisch, Mond steht auch an diesem Tag im II. Quadranten, der Herrscher von 12 steht in Haus 10, wie auch der Herrscher von Haus 1. Jupiter steht in Haus 9, allerdings in den Zwillingen, nicht im Widder.
Das 4. Haus im Anfangszeichen des IC-Verbundes, ohne einen kämpferischen Jupiter auf einer ausgehöhlten Form (beim Sohn auf Neptun-Saturn), ohne Verbindung zur „schwarzen Sonne“, sondern ein Jupiter in der erweiterten Selbstdarstellung und Umraumerkundung. Auf einem GSP Venus-Saturn finden wir den „Sozialdienst“, der in die Anschauung gelangt und aufgewertet wird. Dass hier eine vergrößerte Eigenständigkeit und Befreiung aus dem Sozialdienst erfolgt – als Oberhaupt wäre sie dann natürlich die Herrscherin über jene in ihrem Dienst – können wir auch festhalten. In der dreistufigen Voraussetzung haben wir jedenfalls die „Fügung“ eines Sozialdienstes.
Die nächste Stufe beschreibt Skorpion in 3/Übergang zu 2. Das ist eine Gemeinschaft von Wächtern, die unter der Aufsicht von Hirten[6] (im Phänomensrhythmus formuliert) an die Schwelle zwischen Ewigkeit/Unsichtbarkeit und Sprung in die Zeit/Neuschöpfung verweist.
Herrscher von 3 in 12: Auflösen der bewussten Anpassung und Vernunft. Unabhängigkeit von allgemein Gültigem mit den Mitteln des aufweisenden Bezeichnens und der Darstellung. Selbstdarstellung durch Verschleierung der eigenen Person.
Skorpion ist das Programm, das im Vorraum (als Vorbereitung auf das spätere Ereignis) abgespult wird und das Außerpersönliche (des Wesens) in eine „Über-Ereigniswelt“ stellt. Eine Bindung an Bilder in der Darstellung, die zudem „neu“ in die Zeit geschöpft (Pluto in 11/12) werden. Die Sonne (plutohaltig) ist dieser neu in die Zeit tretenden „Ereigniswelt“ unterstellt. Im „Vorraum“ der „Krönung“ ist nun eine reale, sichtbare schwache Rechtsposition und Minderheitenlage in der Bildausgabe enthalten.
Herrscher von 5 in 2: Aktive, initiative und unternehmerische Selbstsicherung und Verankerung im sozialen und gesellschaftlichen Bereich. Der Trieb soll im sichtbaren Bereich abgegrenzt und abgesichert werden. Der Lebens- und Ausdruckstrieb kann sich nicht mehr unmittelbar und spontan ausleben, der Ausdruck sich nicht „zum Bestand“ machen.
Auf einer anderen Schiene können wir lesen: Steinbock in 5 reicht den aus der Geschlossenheit des Subjektiven herausgebildeten Ausdruck (die Entmündigung des Herrs über sein Leben) ins 2. Haus, wo Saturn im Kollektiv die Bildausgabe regeln, vielleicht auch bestimmen wird.
Herrscher von 6 in 10: Man wird maßstäblich und verbindlich über sich selbst hinaus, im Bereich von Untersuchungen, Analyse und Beobachtung der Lebensbedingungen. Seelische Aussteuerung erfolgt dadurch, dass man maßstäblich und verbindlich für andere wird.
Auch Wassermann in 6 bedeutet die „Befreiung vom Subjektiven“ und aus der Abhängigkeit davon, sich seelisch auszusteuern. Das Subjektive, Persönliche wird aus dieser Abhängigkeit gelöst, Umweltbedingungen müssen nicht mehr be(ob)achtet werden. Es gibt keine Gefährdung aus dem Außen. In dieser Herauslösung wird das Ereignis im Heimatlichen in seiner Unabhängigkeit maßstäblich. Mond ist davon mitbetroffen: in Wassermann ist es die Entfernung von sich selbst, die Aufhebung der Identität mit sich selbst (und auch dem Heimatlichen). Dafür wird sie als Königin wiederum maßstäblich im Heimatlichen „erhoben“ oder erhaben.
Herrscher von 7 in 2: Selbstabgrenzung im Sozialgefüge mit den Mitteln ideeller Aufgeschlossenheit für öffentlich-gesellschaftliche Belange. Durch die Begegnung grenzt man sich nach außen ab. Um sich abgrenzen zu können, braucht man den Partner u.a. Denken.
Die Partner und die Begegnungen sind nun allerdings solcherart, dass auf sie nicht zugegriffen werden kann, bestenfalls sind sie dem Wirklichen und Wahren nahe, vertreten die Wahrheit (sind im Jenseits), oder sie sind trügerische Illusionen, Trickser. Neptun in der Konjunktion mit Saturn ergibt eine Auflösung der Ordnung, eine Scheinordnung (eine Welt, die nicht der Realität entspricht), d.h. mit der Erscheinungsform wird als Bild eine Schuld und damit eine Verquälung ausgeworfen.
Dieser Saturn-Neptun[7], der zur dritten Ebene der Voraussetzung gehört und auf einen Lebens“konkurs“ eines Vorgängers hinweist, wird zum Merkur-Mars in der Finalität des 10. Hauses dieser Krönung. Beide stehen ebenfalls auf zwei wichtigen GSP. Merkur auf einem Sonne-Uranus-, Mars auf einem Neptun-Saturn-GSP. „König bzw. herausgehobener Souverän und ein zuvor Untergegangenes“. (Die „Queen“ hatte ein Quadrat von Saturn und Neptun von Haus 10 nach 7 – bei einem Steinbock-AC). Der Merkur aus dem Jungfrau-AC in Haus 10, da ist sie ein „Boss“ der Ausübungen des Gesellschaftlichen und der „Größeren Ordnung“.
Herrscher von 8 in 10: Maßstäblich und verbindlich sein über sich selbst hinaus und geistig unterscheidbar werden spezifisch in Denkimpulsen und ideellen Vorstellungen. Leitbilder und ideelle Vorstellungen werden für andere zum verbindlichen Maßstab. Durch die Bindung an Bilder und Partner wird man maßstäblich und verbindlich.
Widder im 8. Haus, ist eine offene und direkte Art, Bindungen an Begegnungen und auch Ideen einzugehen, mit der Venus darin dient dies einer Selbstsicherung auf diplomatische, auf den Entgegenkommenden bezogene Weise. Der öffentliche „Auftritt“ gestochen scharf und geschliffen, Mars ist venushaltig. Venus auf einem Saturn-Uranus-GSP (und zwar genau dem, auf dem der Jupiter der Krönung des Sohnes steht). Dieses Königshaus hat einen ziemlich deutlichen „Hang“ zu Saturn-Neptun.
Ich schaue einmal in die nähere Geschichte. Im Jahr 1917 – es herrschte der I. Weltkrieg – kamen im Königreich antideutsche Ressentiments auf, die zu einer radikalen Veränderung führten, als Georg V. auf innenpolitischen Druck hin nicht nur den Dynastienamen Windsor (nach dem gleichnamigen Schloss) annahm, sondern ihn auch zum Nachnamen seiner Familie machte. Am 17.7.1917 erklärte Georg V., dass alle Nachkommen in der männlichen Linie von Königin Victoria, die Untertanen ihrer Reiche seien – mit Ausnahme weiblicher Nachkommen, die heiraten oder geheiratet haben – den Namen Windsor tragen sollten.
Der Name Windsor wurde von Königin Elizabeth II nach ihrer Proklamation im Jahr 1952 bestätigt, 1960 allerdings beschlossen sie und der Herzog von Edinburgh in Differenzierung (damit auch hier der Name der männlichen Linie vertreten sein könne), dass ihre direkten Nachkommen vom Rest der königlichen Familie unterschieden werden sollten (ohne Änderung des Namens der Dynastie), indem ihnen der Vatername Mountbatten beigegeben werde. Die Bekanntgabe war am 5.2.1960; von nun an trugen ihre Nachkommen den Namen Mountbatten-Windsor. Am 14.11.1973 tauchte dieser Familienname erstmalig im Hochzeitsregister von Westminster Abbey anlässlich der Hochzeit von Prinzessin Anne mit Mark Philipps auf.
Namen haben mit Identität (Familie, Heimat, Selbst) und Identifizierung zu tun. Ich trage den Namen des Clans, dem ich angehöre. Hier also zweifach eine Um-Identifikation: 1917 der Bruch mit dem Haus Sachsen-Coburg-Gotha, 1960 die Aufnahme bzw. die Erweiterung des Namens durch den „eingeenglischten“ Namens des königlichen Ehegatten (Battenberg zu Mountbatten – in Unterwerfung). Wesentlich scheint mir tatsächlich der innenpolitische Druck 1917, der die Loslösung vom deutschen Zweig des Königshauses erzwang – was übrigens ja auch einer Unterwerfung gleichkam.
Dies ist das Horoskop auf den 17.7.1917 mit der Sonne am MC. Ich habe nicht herausfinden können, wann genau die Ankündigung erfolgte, die Sonne am MC zeigt aber auch schon Unglaubliches. Eine Saturn-Neptun-Konjunktion im Löwen in Haus 10.
Doch der Reihe nach. Ein Steinbock-IC. Wie geht es dem Heimatlichen? Es ist traditionell, formell, es geht geordnet zu. Das subjektive Leben hat sich unterzuordnen. „Man“ hat es sich nicht leicht gemacht, und am Ende ist das Seelen-Wesen in der Herkunft des Seins einem Schmerz und der Unterordnung unter das Überpersönliche anheimgestellt. Und wie beginnt das, was am AC als Jungfrau-Ereignis niederkommt?
Die Herkunft reicht aus dem 6. Haus ins 5. Die Umstände sind damit als von der Abhängigkeit von der Wahrnehmung (des Veränderlichen und Herangetragenen) herausgelöst beschrieben. Die Diagnose zum Schutze des Seelischen ist unmöglich. Oder von der Vernunft: man wird unvernünftig. Doch gibt es überhaupt ein „Subjektives“ hier? Fische in 5 – die Auflösung der Identität mit dem endlichen, sterblichen und in sich geschlossenen Subjektiven mit der Öffnung zu einem Wirklichen hin: Neptun im Verhältnis zur Sonne: das Heilige im Verhältnis zum individuell „königlichen“ Souverän als Einzelperson. Auflösung eines Reiches in einem Reich des Wahren. – Fische auch die Geschichte und deren Erinnerung oder Löschung, hier, was die Souveränität des Einzelnen angeht. Mit der Löschung geht hier die Loslösung von einer Dualität einher, und die ist zunächst einmal gefährdend. Das Subjektive als „diesseitiger Formgrund“ könnte sich für das Ganze, das Heilige, halten. Das wird im Löwen oben in 10 bestimmend: Ich bin zwar gefährdet, aber das mache ich zu meiner Stärke und alle sollen teilhaben. Das Einzelleben wird Maßstab.
Das 5. Haus beginnt auf dem letzten Wassermann-Grad – Uranus im Wassermann steht in Haus 4.
Herrscher von 5 in 4: Der Lebenstrieb besinnt sich auf inhaltliche Zusammenhänge, um sich damit auseinanderzusetzen. Es entsteht eine seelische Entfaltung mit einer unmittelbaren Ausdrucksform.
Das liest sich wie eine sehr kurze Rückkopplung. Ein „Einfall“ als eine Art Blitz bzw. Kurzschluss bricht in die Lebensform ein, hebt sie aus dem Ausdruck der Identität mit sich selbst heraus und entfaltet sich als Aufhebung in der „Innenwelt“. Auf dem GSP von Saturn-Mondknoten wird eine Trennung aus der „Taufe“ gehoben, über die Venus (im Löwen) in Opposition wird dieser Uranus noch in der Aufhebung einer Form maßstäblich. Venus ist Herrscherin von 1 – und als Waage wird hier eine Anlage zum Ausgleich und zur Begegnung im Lebensweltlichen unterscheidbar. – Bei Uranus ist an Höhenunterschiede zu denken – bei Venus-Uranus werden diese aufgehoben, Hierarchien werden flacher bzw. werden ersetzt – der Republikaner im Zeichen der Aristokratie – dem Löwen. Die Venus stammt auch aus dem Stier.
Herrscher von 8 in 10: Maßstäblich und verbindlich sein über sich selbst hinaus und geistig unterscheidbar werden spezifisch in Denkimpulsen und ideellen Vorstellungen. Leitbilder und ideelle Vorstellungen werden für andere zum verbindlichen Maßstab. Durch die Bindung an Bilder und Partner wird man maßstäblich und verbindlich.
Die Bindung an die Partner geschieht mit Stier in 8 auf volksnahe, sozialorientierte Weise, man ist einer „von ihnen“, die Bindung aber auch an einen materiellen Bestand, eine Geld-Dynastie und/oder ein Geschäfts-Kollektiv – und diese wird im Lebensweltlichen des „Adels“ gewandelt. Da Skorpion im 2. Haus steht, steht etwas wie ein Geschäftsmodell im „Raum“. Das also liegt im Mittelteil des IC-Verbundes, d.h. in dessen Durchführung.
Der Verbund endet mit dem Steinbock, der über einen Venus-Saturn-GSP ins 3. Haus hineinläuft. Eine Ordnung gebende Zugehörigkeit mit einem Zug in den Sozialdienst (es heißt: hier arbeitet jemand da, wo er nicht Zuhause ist). Keine Planeten darin. Und nun stehen die Herrscher der Ausgangslage (Neptun) und der Endlage (Saturn) im Löwen nebeneinander: damit ist der Ursprung der Herkunft im Geschehen als Identität in Frage gestellt. Die Tilgung der deutschen Linie aus dem britischen Königshaus kommt einer Entwurzelung – oder aber einem Befreiungsschlag gleich. Durchgeführt wird sie mit einer Sonne im Krebs auf einem GSP Venus-Mond. Gleichzeitig ist auch Mond-Pluto im 9. Haus gegeben: das Heimatliche wird thematisiert, und zwar nicht nur im Außen (des I. Weltkrieges und dem Druck auf das Königshaus), sondern im Innen der „Familie“, die eine neue Identität und ein „Gefäß“, in das sie hineinfloss, erhielt. Merkur dabei – sie wird Vorgang, d.h. „Familie“ in der Ausübung.
Seit der Heirat von Queen Victoria[8] mit Albert von Sachsen-Coburg und Gotha[9] im Jahr 1840 hatte faktisch die deutsche Dynastie Hannovers in Großbritannien geherrscht, die erst mit Victorias Tod im Jahr 1901 endete. Mit ihrem Sohn König Eduard VII. begann die Herrschaft des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. George V. (geb. am 3.6.1865) regierte von 1910 bis zu seinem Tod 1936 als König das Vereinigte Königsreich von Großbritannien und Irland (ab 1927 Nordirland). Im Jahr 1911 wurde George V. zum Kaiser von Indien gekrönt. Und nun die Namensfrage und die Abkehr vom deutschen Zweig und der deutschen Familie. Eine Trennung und Entfremdung? Der Cousin Georges V. – der deutsche Kaiser Wilhelm II. – machte später seine englische Mutter (Victorias älteste Tochter hatte nach Deutschland geheiratet, Wilhelm war Queen Victorias erstes Enkelkind) für seine Behinderung, die er für die Folgen seiner komplizierten Geburt und den misslungenen Eingriffen der englischen Geburtshelfer hielt, mitverantwortlich. Es wird kolportiert, dass Wilhelm, als er erfuhr, dass sein Cousin den Namen des britischen Königshauses in Windsor geändert hatte, in Anspielung auf Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“ gescherzt haben soll, er habe vor, „Die lustigen Weiber von Sachsen-Coburg-Gotha“ zu sehen.[10]
Wie dem auch sei – der Akt der „Namensgeschichte“, die im Kern auch eine Rivalitätsgeschichte ist, endete für das englische Königshaus in einer „Vergesellschaftung“ zu einem Unternehmen. Der 5. Firmenchef der Windsors in Folge ist nun Charles III.
Während die Windsors nach wie vor in ihrer Repräsentanz bestehen, leitete sich für das deutsche Königs- und Kaiserhaus bald das schmähliche Ende der gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit ein. Bekanntlich musste Wilhelm II nach dem I. Weltkrieg ins Exil gehen; der Sturz der Monarchie war der Untergang der deutschen Dynastien. Das allerdings führt zu einer noch ganz anderen, aber sehr aktuellen Betrachtung, nämlich der des Themas der Demokratie.
„Der Übergang zur Demokratie musste [so] in vieler Hinsicht unzureichend bleiben, und die Veränderungsimpulse der deutschen Revolution erwirkten keinen irreversiblen Aufbruch zur Freiheit.“[11]
Ähnlich wie in Großbritannien hätte vielleicht die Demokratie in Deutschland unter einer konstitutionellen Monarchie und Regentschaft bessere Chancen und stabilere Voraussetzungen vorgefunden als die der „anarchischen“ Freiheit der dem I. Weltkrieg folgenden Jahre. „Der Sturz der Monarchie in Deutschland war unser größter politischer Fehler.“[12]
Angefangen hatte ich dieses Kapitel mit einem Zitat über die Thronbesteigung des ersten Kaisers von China. Die für ihren Legalismus unter Historikern umstrittene Qin-Dynastie überdauerte nicht lange. Sie zerbrach an der Inkompetenz und den Intrigen der Nachfolger des Ersten Kaisers sowie an einer Überbeanspruchung der vorhandenen Ressourcen. Leider ist es fast unmöglich, auch nur annähernd eine Krönungszeit des ersten Kaisers von China zu finden. König Charles III[13] wird vermutlich der letzte König der Briten sein; dass die „deutsche“ Linie über seinen Vater Mountbatten alias Battenberg in den Namen zurückgekehrt ist, hat die „verbannte“ Herkunft nicht ausgeglichen.
Merkzettel Horoskopdaten
Krönung von Charles III (6.5.2023, 12:00 Uhr GMT, London), Krönung von Elizabeth II (2.6.1953, 12:00 Uhr GMT, London), Einführung des Namens Windsor (17.7.1917, Sonne am MC, London) |
[1] Qin Shi Huang, der Gründer der Qin-Dynastie und der erste Kaiser eines vereinten China. Ich komme auf ihn noch zurück.
[2] So zumindest meine Hypothese bis auf Weiteres.
[3] Strukturdeutung nach der Münchner Rhythmenlehre.
[4] Eine Farce ist eine Komödie mit dem Ziel, die Zuschauer durch die Darstellung von unwahrscheinlichen oder extravaganten, aber häufig denkbaren Situationen, Verkleidungen und Verwechslungen zu unterhalten.
[5] https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-kroenung-charles-lll-macht-vieles-richtig-100.html
[6] Waage = der Hirte, Schütze = der Priester, Skorpion = der Tempelwächter
[7] Beide Planeten sind rückläufig. Am 17.5.1953 hatte es gegen 22:00 Uhr die gradgenaue Konjunktion auf 21°37‘ Waage gegeben. Das ist fast exakt auf Mars-Jupiter-GSP ein entscheidender Zyklus, der hier begann. Ein Saturn-Neptun-Zyklus hat mit historischen Ereignissen und Entwicklungen zu tun. Auf dem Boden von Waage geht es um Belange von Partnerschaften, Bewusstsein, diplomatische Beziehungen und von Denken. Ein solcher Zyklus dauert 36 Jahre, in denen er die verschiedenen Phasen der auf- und absteigenden Quadrate und der Opposition durchläuft. Diese Zyklen zeigen die „Einstürze von Fundamenten“ an, sofern diese unrechtmäßig bestanden. Der Zyklus von 1953 wurde am 03.03.1989, 11.44 MEZ auf 11°34‘ Steinbock abgelöst.
[8] Viktoria – geboren am 24. Mai 1819 mit einer Zwillinge-Sonne bei Zwillinge-AC in 12 (in Konjunktion mit Mond), einem IC im Löwen und einem Quadrat von Saturn zu Neptun und einem Saturn in Konjunktion zu Pluto. Mit ihrer Thronbesteigung im Juni 1837 endete aufgrund des im Königreich Hannover geltenden Salischen Gesetzes, das Frauen von der Thronfolge ausschloss, die seit 1714 bestehende Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover.
[9] Geboren am 26.8.1819, um 6:00 Uhr auf Schloss Rosenau b. Coburg, mit einer Jungfrau-Sonne bei Jungfrau-AC in Haus 12. Am IC Schütze mit Uranus-Neptun darin, der Jupiter in Haus 5. Auch er mit einer Saturn-Pluto-Konjunktion und einem Neptun-Saturn-Quadrat.
[10] Carter, Miranda (2010), George, Nicholas and Wilhelm: Three Royal Cousins and the Road to World War I, Random House, S. 23.
[11] Lothar Machtan: Kaisersturz. Vom Scheitern im Herzen der Macht. wbg Theiss, Darmstadt 2018, S. 298.
[12] Winston Churchill, 1939, in: Gerd Heinrich, 1981: Geschichte Preußens. Staat und Dynastie. Ullstein, Berlin, S. 453.
[13] Horoskop in den Chroniken Teil 4, Band 1.